Das Thema Fahrradmasse ist sehr umfangreich und durchaus umstritten. Manche Menschen tun alles um jeden Gramm vom Rad loszuwerden und denken, dass es ihre Leistung steigert, während anderen dieser Wert völlig egal ist. Macht uns ein geringes Gewicht tatsächlich schneller?
Fahrradgewicht und unsere Geschwindigkeit
Das Ersetzen von z.B. Pedalengegen ein 50g leichteres Modell wird einen offensichtlich schneller fahren lassen. Dies sind jedoch kaum wahrnehmbare Unterschiede und es gibt keine Chance solch eine Änderung zu spüren.
Die Vorteile eines etwas schlankeren Fahrrads sind noch geringer, wenn man in flachem Gelände und nicht z. B. in den Bergen fährt, da das Gewicht aufgrund der Schwerkraft vor allem bei Aufstiegen eine Rolle spielt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Unterschied von ein paar oder sogar ein paar Hundert Gramm für 90 % der Radfahrer praktisch keinen Nutzen bringt.
Eine größere Veränderung, z.B. von 15 kg auf 10 kg, macht sich bereits bemerkbar. Das Fahrrad wird wendiger, leichter zu lenken und zu beschleunigen, und Bergauffahrten werden viel mehr Spaß machen.

Leichtes Citybike - was heißt das eigentlich?
Ist geringes Gewicht eine wünschenswerte Eigenschaft? Und wie sollte man dieses Konzept überhaupt verstehen?
Wir sind bereits zu dem Schluss gekommen, dass man minimale Gewichtsunterschiede ignorieren kann. Vor allem dann, wenn das eigene Rad bereits ein einigermaßen akzeptables Gewicht hat. Andererseits können Fahrräder (insbesondere Citybikes) insbesondere die billigeren und solche, die vom Zweiten Weltkrieg stammen, bis zu 20 kg wiegen. Ein leichtes Damenrad ist immer noch eine Rarität.
Die Technik hat sich längst weiterentwickelt und wir sind in der Lage, diese Werte durch den Einsatz besserer, moderner Materialien deutlich zu unterschreiten.

Citybikes von Loca bestehen aus dreifach endverstärkten Aluminiumrahmen und wiegen ca. 11-13 kg. Verglichen mit einem, sagen wir, 18kg schweren Rad ist der Unterschied erheblich. Sowohl während der Fahrt als auch z. B. wenn man es ins 4. Stock eines Wohnblocks die Treppe hoch tragen will.
Ein weiterer empfehlenswerter Werkstoff wäre Stahl. Rohre von guter Qualität von Firmen wie Reynolds und Columbus sind nicht nur sehr leicht, sondern auch langlebig. Ein weiterer geschätzter Vorteil von Stahl ist seine hervorragende Schwingungsdämpfung. Für ein Citybike wird es perfekt sein.
Eine fantastische Option ist ein Rahmen aus Titanium. Rahmen aus diesem Metall können Stahl an Festigkeit und Fahrkomfort übertreffen und wiegen dabei noch weniger. Ein Fahrrad aus Titanium könnte ein Fahrrad fürs ganze Leben sein. Leider ist dieses Material sehr teuer, unter anderem wegen der schwierigen Verarbeitung.
Carbon hingegen bietet sowohl eine hohe Steifigkeit als auch eine gute Schwingungsdämpfung. Dieses Material ist im Vergleich zu Metallen leider weniger widerstandsfähig gegen Seitenstöße, die in der Stadt leichter auftreten als beim Rennfahren. Ein weiterer Nachteil ist der Preis.
Geringes Fahrradgewicht = Qualität?
Abgesehen von der Auswirkung des Gewichts allein auf das Fahrverhalten des Fahrrads kann man auch die allgemeine Annahme machen, dass ein Fahrrad, das ein paar Pfund leichter ist, wahrscheinlich aus besseren Teilen gebaut ist.
Dies sind also einige Indikatoren, die man bei der Auswahl eines Rades beachten kann. Zum Beispiel wiegt Claris - die unterste Antriebs-Gruppe von Shimano etwa 3 kg. Das Dura-Ace Kit für den professionellen Rennsport wiegt bereits ein Kilo weniger.

Es lässt sich ein Trend feststellen: Je hochwertiger die Ausrüstung, desto leichter ist sie. Natürlich kann ein 210 g schweres Schaltwerk technisch viel leistungsfähiger sein als ein 200 g schweres, aber auch hier gibt es größere Unterschiede - die Argumentation Gewicht = Qualität macht Sinn und dieser Wert kann als Referenzgröße dienen.
Also hat ein leichtes Citybike wahrscheinlich eine qualitativ hochwertigere Ausrüstung, die einen leisen, störungsfreien Betrieb über einen längeren Zeitraum, einen höheren Komfort und eine höhere Geschwindigkeit und damit mehr Fahrspaß bietet.

Leichtes Citybike - wie man seinem Rad eine Abmagerungskur verabreicht
Wie kann man am kostengünstigsten Gewicht vom Fahrrad loswerden und andere Eigenschaften verbessern?
Ersetze den Stoßdämpfer durch eine starre Gabel
Stoßdämpfer bei Citybikes sind meist billig, wiegen eine Tonne und gehen schnell kaputt. Außerdem absorbieren sie beim Treten eine Menge Energie, die in den Antrieb des Fahrrads geleitet werden sollte. Das ist es wirklich nicht wert.
Ein Stoßdämpfer schlechter Qualität wiegt über 2 kg. Mit einer steifen Gabel für ca. 25 PLN kann man problemlos auf ca. 1 kg oder sogar etwas weniger herunterkommen. Kauft man eine teure Gabel aus Carbon so werden aus 2kg plötzlich nur 500g.
1,5 kg Unterschied - und das ist nur in der Gabel! Eine solche Änderung wird definitiv spürbar sein. Die verlorene Dämpfung kann man durch komfortable Griffe oder ein doppelt gewickeltes Lenkerband, eine gefederte Sattelstütze (wir können solch eine bei Deinem Loca Bike montieren) und etwas dickere Reifen ausgleichen.

Sattelstütze, Vorbau und andere Fahrradkomponenten
Die Hersteller sparen oft an diesen Komponenten und verwenden billige, chinesische Teile. Sattelstütze, Vorbau oder Lenker lassen sich leicht austauschen.
Bei einem Bauteil wird der Gewichtsunterschied nicht groß sein, aber zusammengezählt und es wird sich herausstellen, dass man durch den Kauf von immer noch recht preiswerten Teilen, aber von nur ein wenig besserer Qualität in der Lage ist, eine Menge Gramm einzusparen.
Neben dem Gewicht werden sie wahrscheinlich bessere andere Eigenschaften haben. Eine qualitativ hochwertige Kurbel ist zum Beispiel steifer und bietet eine effizientere Kraftübertragung. Unsererseits empfehlen wir das Modell Miche Pistard 2.0, hierverfügbar. Externe Lager und hochwertiges Aluminium steigern sicher Deine Leistung.
Eine gute Idee ist es auch, den typischen kissenartigen Sessel, der normalerweise als Sattel bei Citybikes montiert wird, loszuwerden und etwas sportlicheres zu installieren, natürlich unter Berücksichtigung der Fahrposition. Das sind noch einmal ein paar hundert Gramm Ersparnis, die man für relativ wenig Geld erreichen kann.
Räder bei einem leichten Citybike
Räder gehören zu den die Fahrt am stärksten beeinflussenden Teilen. Gleichzeitig wiegen sie neben dem Rahmen am meisten, und an diesem Element sparen die Hersteller gerne.
Ein weiteres Problem ist, dass es sich um eine rotierende Masse handelt, die die Beschleunigung viel stärker beeinflusst als die Masse unseres Körpers oder des Rahmens. Dadurch wird der Gewichtsverlust an den Rädern stärker spürbar als z. B. ein leichterer Sattel. Was kann man darin ersetzen, um die Fahrt besser zu machen?

Leichtes Citybike bedeutet gute Reifen
Erstens - mit einer relativ kleinen Geldausgabe kann man oft ein ziemlich viel Gramm einsparen.
Zweitens - schließlich sind sie der Kontaktpunkt zwischen dem Fahrrad und dem Boden und haben somit einen sehr großen Einfluss auf das Verhalten der ganzen Maschine. Zusammen mit leichteren, qualitativ besseren Reifen erhältst Du auch mehr Haftung und weniger Rollwiderstand.
Letzteres hat einen ungeheuren Einfluss auf das Fahrverhalten. Den Unterschied zwischen einem billigen Reifen für 10€ und einem für 30€ spürt man sofort beim Fahren. Ein guter Reifen für die Stadt wird auch besser vor Glasscherben schützen.

Grundsätzlich gibt es zwei Grundtypen von Reifen - mit Drahtverstärkung und mit Kevlar (faltbare). Erstere behalten ihre Form dank eines Drahtes im Flansch des Reifens.
Die zweiten (und wir empfehlen sie sehr) sind dank Kevlarfasern viel leichter und können zudem auf ein kleines Maß zusammengefaltet werden, was sehr wichtig ist, wenn man einen Ersatzreifen auf eine Fahrradtour mitnehmen möchte. Der Nachteil ist der etwas höhere Preis.
Räder wechseln
Eine drastischere Maßnahme wäre, einfach die gesamten Räder auszutauschen. Denke nur daran, nicht mehr für sie zu zahlen als für den Rest des Fahrrads, sonst es wird einfach unwirtschaftlich sein.
Bei wirklich furchtbaren Rädern, die z.B. 3 kg wiegen, tut ein Kilo weniger dem Geldbeutel nicht sehr weh, aber der Unterschied wird spürbar sein.
Wenn man ein wirklich leichtes Citybike für Damen hat, ist der Kampf um weitere 100 g mit anständigen Laufrädern, die z.B. 2 kg wiegen, ziemlich sinnlos, und der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum gewonnenen Nutzen.

Lohnt es sich, ein Citybike abzuspecken?
Es kommt darauf an, was für ein Fahrrad man hat - wie viel es wiegt und wie hoch die Qualität der Ausstattung ist? Was sind unsere Bedürfnisse und wie viel Geld kann bereitstellen?
Beginnen wir zunächst mit folgendem Szenario: wir besitzen bereits ein leichtes Citybike - eine gut durchdachte Konstruktion, die z. B. 11 kg wiegt. Sicher, man kann das Gewicht weiter reduzieren, aber in diesem Stadium werden die meisten besseren Teile einfach sehr teuer sein.
Beispielsweise wird ein Carbon-Lenker 120€ kosten, um nur 100 g dafür einzusparen. Wird man den Unterschied beim Fahren spüren? Definitiv nicht. Und wird es finanziell spürbar sein? Diese Frage muss man sich selbst beantworten.

Beständigkeit gegen Beschädigungen und das Fahrradgewicht
Ein superleichtes Citybike wird sicherlich bis zu einem gewissen Grad schneller sein, aber unserer Meinung nach ist eine der grundlegenden Eigenschaften eines für die Stadt konzipierten Fahrrads die Pannensicherheit.
Deshalb mögen wir bei Loca Bikes Single Speed Räder und Naben mit Planetengetrieben. Es lohnt sich einfach nicht, noch weiter unterhalb eines bestimmten Gewichts abzusteigen, denn anstatt die Fahrt zu genießen, muss man entweder ständig etwas reparieren oder sich Sorgen machen, dass die teuren Carbonteile beschädigt werden. Man bedenke auch, dass es in den Städten nicht überall superglatten Asphalt gibt.
Andere Parameter
Fokussiert auf das Gewicht des Fahrrads, vergessen die meisten einen anderen wichtigen Punkt - seine Steifigkeit. Ein sehr leichter Rahmen taugt nichts, wenn bei jeder Pedalbewegung die Hälfte der Energie in seitliche Biegebewegungen des Rahmens verloren geht.
Ein zu steifes Fahrrad ist auch nicht das Beste für die Stadt. Dadurch dass der Rahmens an entsprechenden Stellen arbeitet, erhält man eine zusätzliche Dämpfung und macht die Fahrt komfortabler. Bei einem leichten Damenfahrrad sollte der Komfort an erster Stelle stehen.
Ebenso wichtig ist die Aerodynamik. Ein stromlinienförmigeres Fahrrad oder einfach eine aerodynamische Haltung bringt hinsichtlich der Leistung mehr als eine Gewichtsreduzierung um ein paar Gramm.

Fahrrad abspecken - wann lohnt sich das Spiel?
Und was, wenn Dein Fahrrad, sagen wir mal, 17 kg wiegt? Wenn man entschieden hat, dass das Fahrrad kein kompletter Schrott ist und uns der Rahmen so gut gefällt, dass wir darin investieren wollen, anstatt einfach ein neues Fahrrad zu kaufen, dann auf jeden Fall!
Bei solch einer Annahme ist das Lieblingsrad wahrscheinlich mit einer Menge sehr schlechten Teilen ausgestattet die mit relativ geringem Aufwand durch viel leichtere ersetzt werden können.
Der Austausch einer gefederten gegen eine ungefederte Gabel, neue Reifen und schon spart man wahrscheinlich 2 kg Gewicht. Ein paar weitere Teile und vielleicht ein weiteres Kilo wird verschwinden. Das sind schon Unterschiede sein, die man definitiv spüren wird. Zumal es neben dem geringeren Gewicht noch weitere Vorteile bezüglich der Qualität gibt.
Es lohnt sich, ein schweres Fahrrad auf ein vernünftiges Gewicht zu bringen. Andererseits, wenn unsere Maschine bereits relativ leicht ist, ist es besser, sich auf andere Bereiche zu konzentrieren, die verbessert werden können.